Der Freelancer‑Markt bleibt in Bewegung. Nach einem schwachen zweiten Quartal zeigt Q3 2025 eine leichte Belebung – ohne jedoch den Anschluss an die Vorjahre zu schaffen. Auf Basis der aktuellen freelance.de Daten fassen wir die wichtigsten Entwicklungen zusammen und leiten konkrete Empfehlungen ab.

Q3 in Zahlen – was sich gegenüber Q2 verändert hat
14.400 neue Projekte wurden im dritten Quartal 2025 auf freelance.de ausgeschrieben (Juli: 5.300, August: 4.400, September: 4.700). Damit liegt Q3 +7,5 % über Q2 (13.400), aber klar unter den Vorjahren (-15 % vs. Q3/2024 = 16.900; -27 % vs. Q3/2023 = 19.800).
YTD (Jan.–Sep. 2025): 43.000 Projekte – das sind -16 % gegenüber 2024 (51.400) und -31 % gegenüber 2023 (62.100).
September 2025 im Monatsvergleich: Mit 4.700 neuen Projekten liegt der Monat +7 % über August (4.400), aber −11 % unter September 2024 (5.300) und −23 % unter September 2023 (6.100).
Kurzfazit Q3: Der Markt stabilisiert sich leicht gegenüber Q2, bleibt aber insgesamt gedämpft.
Wo Projekte entstehen – Blick auf die Kategorien (September 2025)
Ein genauer Blick auf die Kategorien zeigt, wo Projekte stark zurückgehen und wo es sogar Zuwächse gibt:
- IT: 1.500 Projekte · -35 % ggü. 2024 (2.300) · -44 % ggü. 2023 (2.700)
- Ingenieurwesen: 600 · -45 % ggü. 2024 (1.100) ·-50 % ggü. 2023 (1.200)
- Verwaltung: 400 · -50 % ggü. 2024 (800) · -56 % ggü. 2023 (900)
- Versicherungen & Finanzen: 300 · ±0 % ggü. 2024 (300) · -25 % ggü. 2023 (400)
- Sonstiges: 1.900 · +138 % ggü. 2024 (800) · +111 % ggü. 2023 (900) · ≈40 % Anteil am Monatsvolumen.
Einordnung: Q3 bestätigt die strukturelle Verschiebung, die wir bereits im Q2‑Beitrag beschrieben haben: Die klassischen Kernkategorien (IT, Ingenieurwesen, Verwaltung) bleiben rückläufig. Gleichzeitig wächst das breite Feld „Sonstiges“ (u. a. Marketing, Kommunikation, Recht, HR) weiter und macht inzwischen etwa zwei Fünftel des Monatsvolumens aus. Versicherungen & Finanzen halten sich auf Vorjahresniveau.
Was bedeutet das für Freelancer?
- Profilbreite zahlt sich aus. Wer neben klassischen Tech‑ und Operations‑Skills Zusatzkompetenzen in Marketing/Kommunikation, HR/Recruiting, Legal Operations oder Change/Projektkommunikation mitbringt, erhöht seine Sichtbarkeit in der größten Wachstumsgruppe „Sonstiges“.
- KI bleibt ein Differenzierer – auch außerhalb der IT. Prompting‑Know‑how, Automations‑Workflows und Datenkompetenz werden in vielen Fachbereichen nachgefragt (z. B. Kampagnen‑Analyse, Reporting, Content‑Automatisierung). Benennen Sie konkrete Use Cases im Profil.
- Aktiv bewerben, Benachrichtigungen schärfen. Das Quartalsplus kommt nicht von selbst: Wer Alerts auf Projekte setzt (inkl. Synonyme) und Bewerbungsprozesse strafft, profitiert von der leichten Belebung..
Fazit
Der Markt bleibt gedämpft, aber breiter aufgestellt. Q3 2025 bringt eine moderate Stabilisierung gegenüber Q2. Während klassische Tech‑ und Operations‑Rollen weiter unter Druck stehen, wächst der Bedarf an vielseitigen Profilen im Segment „Sonstiges“. Wer Skills klug bündelt und sichtbar macht, verbessert seine Chancen – trotz insgesamt geringerer Nachfrage.
Während klassische Felder wie IT, Ingenieurwesen und Verwaltung weiter abnehmen, entsteht in der Sammelkategorie „Sonstiges“ – mit Projekten aus Bereichen wie Marketing, Kommunikation, Recht oder HR – eine neue Dynamik, die inzwischen fast die Hälfte des Gesamtmarktes ausmacht. Dies deutet auf eine strukturelle Verschiebung des Freelancer-Einsatzes hin, die den Markt künftig neu prägen könnte. Parallel dazu wächst die Zahl der Freelancer-Registrierungen auf freelance.de weiter stark. Mit 300.000+ Profilen vergrößert sich die Community kontinuierlich und damit die Reichweite für Unternehmen, die passende Experten suchen.



